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Mögliche Dystonie-Auslöser oder: Woher könnte meine dystone Bewegungsstörung kommen? 


Auslöser für eine Dystonie gibt es so viel, wie etwa Obstsorten oder Automarken. Grob lassen sich diese folgenden "Ereignissen" zuordnen: Vererbung, Erkrankungen, Fehlbildungen, (Neben)Wirkungen von Arzneimittel, Verletzungen, Überbeanspruchung und psychischen Trauma. Neugierig geworden? Hier erfährst Du etwas mehr ...

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 Selbsthilfebezogene Wissenssammlung


Schön, dass Du den Weg hierher gefunden hast. Oder: Schön, dass Sie den Weg hierher gefunden haben. Ach, lass mich Dich duzen. Das macht es mir beim Schreiben leichter. Bitte hab' Verständnis. Ich danke Dir!


Na, dann lass mich loslegen. Ich heiße Eileen Lensch, bin 57 Jahre und von einer neurologischen Bewegungsstörung betroffen. Genauer gesagt handelt es sich um eine Generalisierte Dystonie genetischen Ursprungs. Wie auch immer: Meine Dystonie bewegt mich, tagtäglich, im wahrsten Wortsinn, jedoch auch darüber hinaus. Dies vor allem, weil ich an mir selbst gemerkt habe, wie wichtig es ist, halbwegs zu verstehen, was zu dieser neurologischen Bewegungsstörung führt bzw. führen kann, was dystone Symptome verschlimmert, wie man diese therapieren und die Haltungs- und Bewegungsstörung somit weltmöglich zufriedenstellend in sein Leben zu integrieren vermag.


Mein über die Jahre zunehmendes "Dystonieverstehen" hat mir geholfen, mehr Verständnis für meine neurologische Bewegungsstörung und meine daraus resultierenden körperlichen Beeinträchtigungen aufzubringen. Mein wachsendes "Dystonieverstehen" hat mir geholfen, einen gewissen Frieden mit meiner degenerativen Erkrankung zu schließen und - davon unbenommen - mein Leben bestmöglich zu gestalten und zu genießen. Keinen Frieden vermag ich indes mit der "Behinderung" meiner und anderer beeinträchtigter Personen zu finden. Beeinträchtigt zu sein ist das Eine, behindert zu werden eben das Andere! Aber das ist ein anderes Thema.


Alsdann hat mein beeinträchtigungsbezogener "Friedensprozess" zugegebener Maßen eine Weile in Anspruch genommen. Genau genommen fünf Jahre. Dies auch, weil ich kaum allgemein verständliche und dennoch umfassende Informationen zu Dystonie gefunden habe. Entweder stieß ich auf schwer verständliche wissenschaftliche Dokumente, oder eher allgemein gehaltene Beschreibungen, die mir nicht das zu erklären vermochten, was ich so gerne für mich und meine Familie in Erfahrung gebracht hätte. So bezweckt dystonie.online diese Lücke ein Stückweit zu schließen. Nicht mehr, aber auch nicht weniger.


Oh, stopp, eines noch: dystonie.online ist ein "lebendiges Werk", dass ich je nach Zeit sowie Lust und Laune fortschreibe. Zudem aktualisiere ich es, wenn erforderlich. Anregungen, Korrektur- und Ergänzungshinweise sind demgemäß sehr willkommen. Schließlich der Hinweis, dass ich bewusst auf eine Bezahlschranke (engl. paywall) verzichtet habe. Gesundheitsbezogenes Wissen sollte für alle - unbenommen finanzieller Möglichkeiten - verfügbar sein. Doch tue mir bitte einen Gefallen: Solltest Du Inhalte von dieser Website auszugsweise oder in Gänze, wofür auch immer, verwenden, erwarte ich eine Quellenangabe. So: Nun viel Freude beim Schmökern (...).

Dystonie(n) dritthäufigste neurologische Bewegungsstörung

Weltweit liegt die Häufigkeit einer

Dystonie bei 16,4 pro 100.000 Personen

(vgl. Deutsche Hirnstiftung).

Dystonie in Deutschland

Etwa 50.000 behandlungsbedürftige Personen.

Gleichwohl:

DIE Dystonie gibt es nicht!

Bei Dystonien handelt es sich um neurologische Bewegungsstörungen. Sie sind überwiegend strukturellen oder degenerativen Ursprungs.

Eher selten sind funktionelle Dystonien.


Der organische Ausgangspunkt dystoner Bewegungsstörungen ist zumeist das sog. Tiefe Hirn. Entweder sind dort Bereiche dauerhaft geschädigt  oder es sterben dort fortschreitend Nervenzellen ab bzw. verändern ihre Funktion.


In der Folge kommt es zur Fehlkommunikation zwischen dem Gehirn und der Skelettmuskulatur. Hieraus resultieren regelmäßig kontinuierliche, unwillkürliche Muskelaktivitäten in Form von Zittern, Zucken oder Krampfen. Verdrehende Bewegungen und bizarre Fehlstellungen treten sichtbar zu Tage. Betroffen können einzelne Gliedmaßen, bestimmte Körperpartien oder der ganze Körper sein.


Eine dystone Bewegungsstörung kann in jedem Alter auftreten und schleichend oder schlagartig einsetzen. Sie ist, ausgenommen funktioneller Dystonien, unheilbar. Symptome können jedoch therapeutisch gelindert werden. Dystonien vermögen - je nach Ursache und Ausprägung sowie Qualität der medizinischen Versorgung - in Einzelfällen lebensverkürzend sein.


Dystonien gehen regelmäßig mit Schmerzen, Schlafstörungen sowie physischen und psychischen Erschöpfungszustände einher. "Begleitsymptome" sind vielfältig. Hinzu kommen zahlreiche "Umstände", die dystone Symptome zu verstärken vermögen, sogenannte "Symptomverstärker". Im Schlaf ruhen dystone Bewegungsstörungen. Sie setzen jedoch mit dem Aufwachen wieder ein.


Dystone Haltungs- und Bewegungsstörungen münden häufig in Stigmatisierung  und Diskriminierung, was wiederum Einsamkeit und sozialen Rückzug begünstigt. Psychische Störungen unterschiedlicher Art können die Folge sein.


Je nach Schwere einer Dystonie, kann diese zuvorderst körperlich, jedoch auch seelisch beeinträchtigen und, im sozialrechtlichen Sinne, eine Schwerbehinderung begründen.


Einige Dystoniebetroffene bedürfen außerdem der regelmäßigen Unterstützung im Alltag, weshalb sie von ihrer Pflegeversicherung einen Pflegegrad zugesprochen bekommen.


Typisch ist außerdem, dass Dystonie das direkte Umfeld der Betroffenen betrifft, insbesondere im Haushalt lebende Angehörige, gute Freundinnen und Freunde sowie, wenn berufstätig, Kolleginnen und Kollegen.

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    Dritthäufigste neurologische Bewegungsstörung.

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    Gefangen im eigenen Körper.

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    Baustelle Körper.

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    Die Karavane der Forscher*innen sucht weiter.

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    Ein Leben auf der therapeutischen Achterbahn.

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    Dazugehören - und doch oft nicht dabei.

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    Gemeinsam ist besser, als einsam.

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    Abhängen nur schwer möglich.

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    Wir wissen, dass wir Vieles noch nicht wissen.

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    Eine "Netzwerkstörung" in der menschlichen Schaltzentrale.

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    Angespannt Leben in einer verdehten Welt.

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    "Dachschaden" der anderen Art.

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Häufigste Dystonieformen in Deutschland


  • Zervikale Dystonie (Hals und Nacken betreffend) ca. 21.000 Personen


  • Blepharospasmus (Augen und Augenlider betreffend) ca. 7.500 Personen


  • Schreibkrampf (Schreibhand betreffend) ca. 4.500 Personen


vgl. Prof. Dr. Dr. D. Dressler 18.10.2024 (IAB: Dystonie im Dialog -

Dystonie die erstaunliche Vielfalt der Symptome Professor Dressler DyD).


Dystonievorlesung

Schauen lohnt in jedem Fall!


Bei dem einstündigen Video handelt es sich um eine Vorlesung zu dem Thema "Dystonien", von Herrn Prof. Dr. Drechsler. Diese richtet sich zuvorderst an Ärztinnen und Ärzte sowie Therapeutinnen und Therapeuten, die mit dystonen Bewegungsstörungen noch nicht oder nicht hinreichend vertraut sind. Für Studierende und Auszubildende, mit Bezug zu Medizin und Therapie, ist das Video gleichsam informativ.


Mein ausdrücklicher Dank allen Vorlesungsbeteiligten!

Und hier geht es zu meinem Blog: "Dystonie bewegt mich!"

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September: Monat der Dystonie(n)
von Eileen Lensch 9. September 2025
Monat der Dystonie
von Eileen Lensch 15. Juni 2025
Warum sind Dystoniebetroffene so müde. Ganz einfach. Hier die Top 10 der bekannten Gründe: Ständige unwillkürliche Bewegung(en) Häufige oder dauerhafte Schmerzen Medikamentöse Nebenwirkungen Ein- und Durchschlafstörungen Kaschieren dystoner Symptome Anstrengung alltäglicher Aufgaben Ständige Arzt- und Therapietermine Kampf mit Krankenkassen Auseinandersetzung mit Behörden Unsägliches Verhalten Unwissender
von Eileen Lensch 20. Juni 2022
Chronisch erkrankt zu sein, strengt an. Die Erkrankung mit ihren körperlichen Folgen selbst. Erforderliche Arzt- und Therapietermine. Die Pflege benötigter Hilfsmittel. Der Alltag. Ein Leben, ohne mal eben (...). Als anstrengend empfinde ich außerdem " besondere Behördengänge ", etwa zwecks Verlängerung meiner Parkberechtigung oder zur Beantragung eines Außenliftes. Eine beeinträchtigungsbezogene Mehrarbeit, die mich ein um das andere Mal mehr fordert, als nicht-beeinträchtigte Menschen. Zudem belastend sind " besondere Buchungserfordernisse ". Zugfahrten sind 24 Stunden vorher anzumelden. Hotels im Detail zu checken. Fliegen, möglich, jedoch faktisch unerträglich. Mal eben essen gehen. Schwierig. Spontan mal ins Kino oder Theater. Unmöglich. Einladung zu Konferenzen, Tagungen und Empfänger? Ja, bekomme ich. Doch auch hier heißt es für mich Belange der Barrierefreiheit aufzuklären bzw. um die Herstellung der selben zu bitten. Ein Mehraufwand, der mich ein um das andere Mal mehr fordert, als nicht-beeinträchtigte Menschen. Bemerkenswert, als Rollstuhlpflichtige, meine " besonderen Bittstellerfordernisse " bei zahlreichen Ärztinnen und Ärzten sowie Therapeutinnen und Therapeuten. Barrierefreiheit in wenigstens 50% der Praxen nicht gegeben. Belastend ferner, dass die Behandlung von Rollstuhlnutzende ein "Mehraufwand" ist, der sich nicht rechnet. Termine auch deshalb schwer oder nicht zu ergattern. Ein Mehr an Telefonieren und Bitten, das mich ein um das andere Mal mehr belastet, als nicht-beeinträchtigte Menschen. Hinzu kommen " besondere Antragserfordernisse ". Obgleich Erkrankung, (Schwer)Behinderung und die Folgen behördlich und versicherungsseitig bekannt sind, habe ich - entweder aufgrund von Zeitablauf oder ob kleinster Veränderungen von Rahmenbedingungen - bestimmte Dinge abermals zu beantragen. Wenigsten jeder zweite Antrag wird zunächst einmal - häufig aus Prinzip, um Bearbeitungszeit zu gewinnen - abgelehnt. Arbeits- und zeitaufwändige Widerspruchsverfahren sind die Folge. Eine beeinträchtigungsbezogene Mehrarbeit, die mich ein um das andere Mal mehr fordert, als nicht-beeinträchtigte Menschen. Schlussendlich bin ich mit " besonderen Abrechnungserfordernisse " konfrontiert. Was Hilfsmittel anbelangt, mit Krankenkasse. Was ambulante Pflege betrifft, mit der Pflegekasse. Was Dienstreisen anbelangt, mit der Reisekostenstelle. Alle beeinträchtigungsbezogenen Extras müssen extra dargelegt und extra begründet werden. Noch mehr Papierkram, noch weniger Zeit für mich. Ein Mehraufwand, der mich ein um das andere Mal mehr fordert, als nicht-beeinträchtigte Menschen. Chronisch Erkrankte sind nicht nur besonders beeinträchtigt, sondern auch - wie beschrieben - mehr, viel mehr belastet. Ein besonderes Burnout nicht selten die Folge: "Ein Behinderten-Burnout!"
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Dystonie


"Was wir wissen, ist ein Tropfen,

was wir nicht wissen, ein Ozean!"

Isaac Newton

So, oder so ähnlich, verhält es sich mit dem Wissen rund um Dystonie. Betroffene wissen mitunter nicht genau, warum sie zittern, zucken, krampfen, sich unwillkürlich bewegen oder absonderliche Fehlhaltungen einnehmen. Angehörige wissen vielfach nicht, wie sie Dystoniebetroffenen helfen können.

Hinzu kommt, dass viele
Allgemeinmedizinerinnen und -mediziner sowie Pflegende noch nie etwas von Dystonie gehört haben. Erschwerend ist, dass Neurologinnen und Neurologen einfach noch nicht genau wissen, wie eine Dystonie im Gehirn genau zustande kommt. Warum tun die Neuronen im dortigen Bewegungszentrum nicht mehr das, wofür sie unlängst vorgesehen waren? Hinzu kommt, dass Neurochirurginnen und -chirurgen deshalb auch nicht wissen können, warum genau eine Tiefe Hirnstimulation einen Teil der dystonen Symptome zu unterdrücken vermag; sie wissen einzig, dass sie es tut.


Wenig hilfreich ist überdies, dass zahlreiche Therapeutinnen und Therapeuten nicht den Unterschied zwischen "Dystonie" und "Spastik" kennen. Dies hat wiederum zur Folge, dass sich Betroffene vielfach wundern, warum  Behandlungen oder Übungen nicht wirken, oder im schlimmsten Fall, die Dystonie gar noch verstärken.


Außerdem wissen Freundinnen und Freunde, Verwandte sowie Bekanntinnen und Bekannte zumeist, dass sie über Dystonie auch nichts wissen. Ähnlich geht es Kolleginnen und Kollegen, Pflegekräften in Krankenhäusern, stationären Pflegeeinrichtungen sowie der ambulanten Pflege. Auch Assistenzkräfte von schwer Betroffenen sind anfänglich zumeist bar jeden Wissens. Von Krankenkassen, Ämtern und Hilfsmittelversorgern einmal ganz zu schweigen.


Was Dystonie anbelangt, so sitzen alle, wie auch immer von ihr betroffen (mit Ausnahme natürlich spezialisierter Neurologinnen und Neurologen), irgendwie in einem Boot und treiben auf den Wogen eines Ozeans des Mangelwissens.

Wissen ist jedoch Macht.

Nichts wissen macht auch nichts?


Im Gegenteil. Wissen macht etwas, vor allem mit einem selbst, jedoch auch mit unseren Angehörigen, Freundinnen und Freunden, Verwandten, Bekanntinnen und Bekannten sowie Kolleginnen und Kollegen. Wissen, als Summe Deiner themenbezogene Erkenntnisse und Erfahrungen, verändert Deine, verändert ihre, verändert unsere Wahrnehmung, unser Denken, unser Verstehen und unser Handeln. Wissen ist also sehr wohl Macht, ob wir es wahr haben wollen, oder eben auch nicht.

In "Dystonie Online" ist viel "Gehirnschmalz" geflossen. "Gehirnschmalz"?! ... ja, unser Gehirn besteht zu 60% aus Wasser und bei den übrigen 40% handelt es sich, schlicht gesprochen, um Fett. Dies hat Anatomen vor Jahrhunderten wohl dazu bewogen, das Wort "Hirnschmalz" in die Welt zu setzen.

Warnhinweise

Das Lesen von "Dystonie.Online" ersetzt keine (Fach)Arztbesuche! 

Medizinerinnen und Mediziner sind unersetzlich. 
Sie sind die sachkundigen Expertinnen und Experten. Also: Weder "Doktor Google" noch 
"Dystonie.Online" stellen 
eine Alternative dar. 
Ist das klar?!

Dystonie Selbsthilfe

Schau mal
 Gemeinsam, nicht einsam!
 
Selbsthilfe rund um Dystonie 
gibt es analog wie digital. 
Oder: Wer die Wahl hat, 
hat die Qual ...

Dystonie bewegt!
Wider Willen

Danksagungen


Machen wir uns nichts vor. Wenn man chronisch krank und zudem noch schwerbehindert ist, bedarf es der Unterstützung, der vielfältigsten Unterstützung!


Unterstützende sind Familie, Ärztinnen und Ärzte, Therapeutinnen und Therapeuten, Pflegende, Hilfsmittelversorgende, der Arbeitgeber bzw. Dienstherr, Kolleginnen und Kollegen sowie Freundinnen und Freunde.


Hinzu kommen viele Menschen, die ich nicht kenne. Jene, die mir eine Tür aufhalten, beim Einsteigen in ein Verkehrsmittel helfen oder mir ein Lächeln schenken, wenn die Dystonie mich besonders plagt.

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