Dystonie  mobil oder fixiert

Hier erfährst Du in aller Kürze etwas skelettomuskuläre Folge von Dystonie

#Dystonie als hyperkinetische Bewegungsstörung #Zuviel an Muskelspannung #Fehlbewegung #Fehlhaltung #Fehlstellung #Schmerzen #Scham #Mobile Dystonien #Fixierte Dystonien #Kontraktur

Körperliche Auswirkungen

#Kontraktur hier dauerhafte Verkürzung von Muskeln, Sehnen, Bändern und/oder Faszien, die zunächst zu einer Fehlhaltung mit Bewegungseinschränkung führen können und, wenn unbehandelt, Fehlstellung in einem Gelenk und damit Fehlhaltung eines Körperteils zur Folge haben können.

 Beweglich und/oder unbeweglich,

das ist hier die Frage!



Bei Dystonie handelt es sich höchstüberwiegend um ein hirnorganisch verursachtes Zuviel an Spannung  in der Bewegung- und Haltungsmuskulatur der Betroffenen.


Dieses kann, mit Blick auf das Skelett und die Muskulatur Betroffener, in unwillkürlichen, fortwährenden oder zeitweiligen gleichartigen Fehlbewegungen oder Fehlhaltungen münden von Gliedmaßen und Körperpartien äußern. Fehlstellungen, welche in Kontrakturen (#Kontraktur) zu münden vermögen, können hinzu kommen.


Die skelettmuskulären Folgen führen regelmäßig zu Bewegungseinschränkungen und Schmerzen. Hinzu kommt Scham aufgrund dessen, dass zuvorderst Fehlbewegungen (einschließlich dystonem Zittern), Fehlhaltungen und Fehlstellungen mitunter absonderlich ausschauen.

Dystonie als hyperkinetische Bewegungsstörung

Besonders beeinträchtigt sind jene, deren gesamte Bewegung- und Haltungsmuskulatur betroffen ist (vgl. Filmsequenz unten).

Dystonie bewegt mehr als natürlich

und widernatürlich


Bei Dystonie handelt es sich um eine sogenannte hyperkinetische Bewegungsstörung, also eine motorische Beeinträchtigung, die durch zuviel Muskelaktiväten gekennzeichnet ist.


Das Zuviel kann sich in widernatürlicher Mobilität oder fixierter Rigidität äußern. In Einzelfällen haben Betroffene mit beidem zu kämpfen.

Gleich, ob mobil oder fixiert, Betroffene fühlen sich hilflos, manchmal wie Marionetten. Stress, gleich, ob körperlich oder seelisch, vermag das Zuviel an Muskelaktivitäten weiter zu steigern. Ähnlich wirken Infekte aller Art, das Nachlassen medikamentöser Behandlungen (Tabletten, Botolinumtoxin etc.) sowie gelegentlich auch das schleichende Unwirksamkeit von Einstellungen der Tiefen Hirnstimulation.


Bewegungsberuhigend kann Ruhe sein. Folglich wirken sich autogenes Trainining und Meditation bei zahlreichen Betroffenen günstig aus.


Schließlich profitiert ein Großteil der von Dystonie Betroffenen von der muskelentspannenden Wirkung von Alkohol oder Cannabis. Doch Achtung: Gelegentlich gleiten jene, die regelmäßig zur muskulären Entspannung Alkohol und/oder Cannabis konsumieren, in eine die Gesundheit schädigende Abhängigkeit.


Schlussendlich vermögen starke Hormonschwankungen ähnliches zu bewirken, Schwangerschaften scheinen dystone Haltungs- und Bewegungsstörungen ein wenig zu lindern, die Wechseljahre hingegen eher zu verstärken.

Mobile Dystonien

Wenn sich Teile oder der gesamte Körper

fortwährend ungewollt bewegt


Für eine Dystonie bzw. dystone Bewegungsstörungen sind unwillkürliche, andauernde Muskelaktivitäten charakteristisch, die im Wachzustand der Betroffenen bizarr anmutende, insbesondere wurmartige oder schraubende Bewegungen zur Folge haben.


Diese widernatürlichen Bewegungen folgen stereotypen Mustern. Sie laufen überwiegend auf ein und die selbe Art und Weise ab. Ein vorwiegend tonisches (langsames) oder phasisches (regelmäßiges) bzw. rhythmisches  An- und Entspannen der Muskulatur sind möglich.


Dystone Haltungs- und Bewegungsstörungen, bei denen sich die betroffenen Gliedmaßen bewegen lassen bzw. bewegt werden können, werden deshalb als "mobile Dystonien" bezeichnet.

Fixierte Dystonien

Dystone Fehlstellungen


Fixierte dystone Körperhaltungen, also dystone Körperglieder, die aufgrund einer dauerhaften Überanspannung weder aktiv noch passiv bewegt werden können, sind selten. Bislang wurde entsprechende Fehlstellungen bei wenigen Personen mit einer fortgeschrittenen idiopathischen Dystonie beschrieben (vgl. Videosequenz links), als Dystonien unbekannten Ursprungs.


Etwas häufiger kommen fixierte Dystonien dagegen bei symptomatischen Dystonien mit strukturellen Schädigungen in der Schaltzentrale des Gehirns (Basalganglien) oder in Folge neurodegenerativer Erkrankungen vor.


Überdies stellt eine fixierte dystone Körperhaltung das Kernsymptom einer Gruppe von Haltungs- und Bewegungsstörungen ohne jedwede nachweisbare  Hirnschädigungen bzw. hirnorganische Fehlfunktion dar. Hierzu zählen posttraumatisch fixierte Dystonie, das komplexe regionale Schmerzsyndrom mit fixierter Dystonie und das Kausalgie-Dystonie-Syndrom.


Der Kern der Kontroverse berührt die Frage, ob es sich bei fixierten Dystonien, mit oder ohne Trauma, um eine primär funktionelle oder um eine primär organische Erkrankung handelt. Sowohl als auch, könnte die Antwort seine.


Vgl. hierzu auch J. Faehndrich, P. Grosse, F. Doepp (2010): "Die fixierte Dystonie – ein seltenes Krankheitsbild?". Thieme Verlag.