Kausalgie-Dystonie-Syndrom

Dystonie "Kausalgie-Dystonie-Syndrom"

Dystonie nach Verletzung: "Kausalgie-Dystonie-Syndrom"


Es gibt einige Dystoniearten, die ausdrücklich nicht hirnorganischen Ursprungs sind. Hierzu zählt u.a. das „Kausalgie-Dystonie-Syndrom“, das sich in Folge einer Verletzung, sozusagen als Begleiterscheinung eines "Komplexen Regionalen Schmerzsyndroms" (engl. Complex Regional Pain Syndrom, CRPS), einstellen kann.


Das Komplexe Regionale Schmerzsyndrom wird durch ein physisches Trauma ausgelöst, also eine Verletzung, z.B. einen Schnitt, eine Quetschung, Prellung, Verstauchung, einen Riss oder Bruch.


Dabei schwillt das verletzte Areal stärker an, als normal. Es entzündet sich außergewöhnlich und anhaltend. Hinzu kommen farbliche Veränderungen der Haut, zumeist rötlich violett. Das betroffene Körperteil ist überdies wärmer oder kälter als normal. Die Muskulatur beginnt zu schwinden, gleichsam die Funktionalität des betroffenen Körpergliedes. Am schlimmsten - so berichten alle Betroffenen - sind starke brennende Schmerzen ohne Unterlass, auch "Kausalgien" genannt.


Einige Personen, die vom Komplexen Regionalen Schmerzsyndrom betroffen sind, entwickeln zudem dystone Symptome. Zunächst zittern, zucken oder krampfen die Muskeln des ursprünglich verletzten Körperteils. Eine multifokale, segmentale oder generalisierte Dystonie kann die Folge.


Kurzum: Entwickelt eine Person nach einer Verletzung starke brennende Schmerzen und dystone Symptome, ist diese vermutlich von einem "Kausalgie-Dystonie-Symptom" betroffen.


In einigen wenigen Fällen kann sich ein Kausalgie-Dystonie-Symptom auch entwicklen, ohne das ein Komplexes Regionales Schmerzsyndrom besteht.


Sämtliche der zuvor beschriebenen Symptome können sie sich auf benachbarte Körperteile, oder - schlimmsten Falls - den ganzen Körper ausweiten. Ein kleinste Verletzung kann größte Folgeschäden anrichten. Die Ursachen hierfür sind nach wie vor unbekannt.


Die Schmerzen wird versucht, mit Antikonvulsiva, etwa Gabapentin, zu begegnen. Den dystonen Symptomen versucht man mit zentral wirkenden muskelentspannenden Medikamenten das Gar aus zu machen. Wichtig ist Bewegung in Form von Physiotherapie- und Ergotherapie von Anbeginn! Schonung, aufgrund der Schmerzen, ist Gift und begünstig, warum auch immer, eine Ausweitung der Symptome. Sollten die zuvor genannten Therapieansätze keine Linderung bringen, könnten Nervenblocker, Schmerzschrittmacher oder eine intrathekale Baclofenpumpe angezeigt sein. In besonderen Fällen werden Amputationen diskutiert und durchgeführt (siehe Dokumentation oben)

Wichtiger Hinweis für Ärzt:innen und Therapeut:innen sowie Dystoniebetroffene


Dystonien gehen grundsätzlich nicht mit einem Kraftverlust und Sensibiltiätsstörungen einher.


Das Kausalgie-Dystonie-Syndrom stellt jedoch eine Ausnahme dar. Da die Muskulatur betroffener  Gliedmaßen regelmäßig schwindet, schwindet dort auch die Kraft. Hinzu können Sensibilitätsstörungen in Form von Kribbeln sowie leichtem bis sehr starken Brennen kommen.

Zervikale Dystonie nach Schleudertrauma der Halswirbelsäule


Einige Betroffene einer Zervikalen Dystonie (Torticollis Spasmodicus) haben diesen infolge eines Unfalls entwickelt, bei dem ihre Halswirbelsäule ein "Beschleunigungstraum" erlitten hat.


Auto- sowie Motorradunfälle, insbesondere Auffahrunfälle, führen bei Personen, die eine komplexgenetische Veranlagung für eine Dystonie in sich tragen, immer wieder zu einer Zervikalen Dystonie, dies auch Wochen oder gar Monate nach dem schädigenden Ereignis.


Selbiges gilt für Stürze, vor allem nach rückwärts, aus dem Stand, von einem Stuhl, einer Leiter, aus einem Baum etc. sowie Schläge gegen den Kopf, sei es beim Sport (Boxen, Kickboxen, Turnen, Rugby, etc.) oder infolge von Gewalttaten.

Fixierte Dystonien


Bei fixierten Dystonien handelt es sich um absonderliche Körperstellung - ähnlich wie eine Kontraktur - die sich infolge dauerhaft dyston krampfender Muskulatur einstellt. Fixierte Dystonien können weder von den Betroffenen willentlich, noch von anderen gelöst werden.


Die Mehrheit der fixierten Dystonie resultierend aus dem "Kausalgie-Dystonie-Syndrom". Einige wenige können die Folge einer Generalisierten Dystonie sein, vor allem dann, wenn diese in jungen Jahren beginnt und über viele Jahre fortbesteht.

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