Grisel-Syndrom

Grisel-Syndrom

Beim Grisel-Syndrom handelt es sich um einen Torticollis Spasmodicus, der infolge einer Weichteilinfektion im Bereich von Hals, Nase oder Ohren auftreten kann, zum Beispiel einer Mittelohr-, Nasennebenhöhlen- oder Mandelentzündung. Mitunter folgt der Morbus Grisel gar der Entfernung von Rachenmandeln.


Leitsymptome sind zunächst leichte bis mittelgradige Schmerzen im Nackenbereich aufgrund eines weichteilbezogenen Entzündungsgeschehens im Kopfbereich.


Diese Schmerzen führen sodann zu einer Schonhaltung, die auf Dauer wiederum zu einer Verrenkung der Halswirbelsäule am Atlaswirbel bzw. dem Atlantoaxialgelenk führen kann.


Die teilweise Verlegung des Atlaswirbel zieht nach einer Weile derart starke Schmerzen nach sich, dass sich eine dauerhafte und auffallende Schiefhaltung des Kopfes – also ein Torticollis, der sogenannte „Torticollis Grisel“ – entwickelt. Dieser Schiefhals bleibt auch dann bestehen, wenn die eigentliche Entzündung schon lange überwunden bzw. ausgeheilt ist.

Personen, die nach einer Infektion im Hals-Nasen-Ohrenbereich einen Torticollis entwickelt haben, haben eine Chance auf vollständige Genesung! Zunächst einmal gilt es mit einem Hals-Nasen-Ohrenarzt bzw. einer entsprechenden Ärztin und bildgebenden Verfahren zu schauen, ob die Entzündung, in deren Folge sich ein Torticollis herausgebildet hat, in Gänze ausgeheilt ist. Sollte dies nicht der Fall sein, ist zunächst einmal die Infektion auszuheilen.


Im Anschluss an das ausgeheilte HNO-Infektionsgeschehen, bedarf es einer osteopathischen Fehlstellungskorrektur oder chiropraktischen Einrenkung des Atlantoaxialgelenk sowie mehrwöchigem gezieltem Physiotherapie, um die Halsmuskulatur wieder ins Lot zu bringen.

Diese Form des Torticollis können bereits Säuglinge und Kleinkinder entwicklen. Auch im Jugend- und Erwachsenenalter kommt er durchaus noch vor.

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