Dystonie Allgemeine Informationen

Hier erfährst Du in aller Kürze Allgemeines zu Dystonie(n)
#Dystonie #Symptomkonstellation #Dystonie ist nicht gleich Dystonie #hirnorganische Dystonien #funktionelle Dystonien #Isolierte Dystonien #kombinierte Dystonien #komplexe Dystonien
Dystonie altgriechisch
Dys- δύς- „schlecht“, „falsch“, "fehl" -tonie τόνος tonos, Tonus, „Spannung“
Fehlspannung deutsch
jener Muskeln, welche uns Haltung und Bewegung ermöglichen,
also die quergestreifte Muskulatur, auch Skelettmuskultur genannt.
Dystonie: Eine Bezeichnung
mehrere Bedeutungen

Merke:
"DIE" Dystonie gibt es nicht!
Ein (Fach)Begriff
unterschiedliche Bedeutungen
Der Begriff "Dystonie" steht, vereinfacht gesprochen, für "widernatürliche Muskelspannung"; zu viel oder zu wenig und/oder - mit Blick auf wechselwirkende bzw. gegenspielende Muskeln - unzureichend aufeinander abgestimmt.
Mit Blick auf dystone Bewegungsstörungen ist eine Überspannung (Hypertonie) die Regel. Das Zuviel führt häufig wiederum zu Überbewegungen (Hyperkinesien) in Form von Zittern, Zucken und bzw. oder Krampfen. Bei Dystonie handelt es sich deshalb um eine sogenannte hyperkinetische Bewegungsstörung. Sie tritt in typischen sogenannten Symptomkonstellationen.
Dystoniebedingt können einige Muskeln auch von "Unterspannung" (Hypotonie) betroffen sein. Dies kommt jedoch vergleichsweise selten vor.
Deshalb die Faustformel:
Hypertonie + Hyperkinesie = Dystonie
Wie auch immer: Der Begriff
Dystonie dient medizinisch der Beschreibung entweder eines
Symptoms, eines klinischen Syndroms oder einer einer
eigenständigen Erkrankung. Deshalb:
"DIE" Dystonie gibt es nicht, gleichwohl "Dystonien" oder eben "dystone Bewegungsstörungen".
Dystonie ist nicht gleich Dystonie
Dystonien sind höchstüberwiegende
hirnorganischen Ursprungs!

Streiche:
primäre/sekundäre Dystonie
Setze:
isolierte, kombinierte oder komplexe Dystonie

Wenn ein Zuviel an Muskelspannung
den Alltag bestimmt ...
"Dystonie" ist ein Oberbegriff für unzählige neuromuskuläre Symptome. Kennzeichnend sind, zumindest im Wachzustand, wiederholt oder fortwährend unbeabsichtigte und weitgehend unkontrollierbare Aktivitäten bestimmter Haltungs- und Bewegungsmuskeln, also der Skelettmuskulatur. Fehlbewegungen, Fehlhaltungen und vereinzelt Fehlstellungen können die Folge sein.
Der Begriff Dystonie findet mittlerweile auf dreierlei Weise in der Schulmedizin Verwendung, entweder zur Beschreibung
- eines Symptoms
- eines klinischen Syndroms oder
- einer Bewegungsstörung als Erkrankung
Vom Grund her wird zwischen hirnorganischen und funktionellen Dystonien unterschieden. Erstere fußen auf einem dystonietypischen bioelektrischen Ungleichgewicht in bestimmten Bereichen des Gehirns. Zweitere lassen sich hingegen auf eine psychische Störungen oder psychiatrische Erkrankung zurückführen.
Bei der Mehrheit der dystonen Bewegungsstörungen, rund 95%, sind jedoch hirnorganische Fehlfunktionen einschlägig, die vermutlich auf einer genetischen Veranlagung fußen.
Hirnorganische Dystonien werden medizinisch in folgende drei Kategorien* eingeteilt:
- Isolierte Dystonien eigenständige Erkrankung
monogentischer Defekt
- Kombinierte Dystonien Krankheitssymptom
genetische Veranlagung plus Auslöser
- Komplexe Dystonien klinisches Syndrom
(mono)genetische Dystonie plus wenigstens ein weiteres Syndrom
* Bis vor wenigen Jahren wurde lediglich zwischen Dystonien als eigenständige Erkrankungen (primäre Dystonien) oder Dystonien als Symptom einer anderen Erkrankung (sekundäre Dystonien) unterschieden. Diese Klassifizierung ist jedoch veraltet, da sie die Komplexität möglicher Ursuchen nur unzureichend abzubilden vermag.