Atemstörungen

Dystonie Atemstörungen

Hier erfährst Du etwas über Dystonie und mögliche Störungen der Atmung


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Dystonie und Atmung

Wenn Atmen dystoniebedingt schwerfällt


Bei der Atmung des Menschen handelt es sich um jenen lebensnotwendigen Vorgang, bei dem dieser Sauerstoff aus der Luft durch Nase oder Mund aufnimmt, von woaus dieser über die Lunge mit vermittels Blut in die Körperzellen transportiert wird.


Atmemstörungen werden fachsprachlich als Dyspnoe bezeichnet. Eine Dystonie bzw. dystone Bewegungsstörungen vermögen, je nach Art und Ursache, unterschiedliche Atemstörungen zur Folge zu haben.


Dystoniebedingte Atemstörungen sind vom Grunde darauf zurückzuführen, dass an der Atmung unterschiedlichste Muskeln beteiligt sind, z.B. das Zwergfell, die Atemhilfsmuskulatur zwischen den Rippen, die Luftröhre, Kehlkopf, der weiche Gaumen, der Zungengrund, Wangen und Lippen, etc., die von dystoner Fehlspannung betroffen sein können.

Dystonie und Atemstörungen

Freies Atmen ist das halbe Leben.

An der frischen Luft die andere Hälfte.


Im Hinblick auf dystone Bewegungsstörungen kann zwischen unmittelbaren und mittelbaren Atemstörungen unterschieden werden.


Unmittelbare Atemstörungen ergeben sich daraus, das "Skelettmuskeln", die unmittelbar an der Atmung beteiligt sind, eine  dysfunktionale Fehlspannung aufweisen. Diese kann hypo- oder hyperton.

Mitunter kommt auch beides vor.


Mittelbare Atemstörungen können sich aus Umständen ergeben, die dystoniebedingt vorliegen, jedoch nicht direkt die Atemmuskulatur betreffen. Hierzu zählen Kontrakturen, etwa des Brustkorbes oder der Wirbelsäule, verkrampfte Hals- und Nacken- sowie Oberbaumuskulatur etc.


Nicht zuletzt gibt es bei Dystoniebetroffenen Atemstörungen, die eine Folge von Neben- oder Wechselwirkungen von Medikamenten sind. Diese sogenannten medikamenteninduzierten Atemstörungen können unter anderem auf eine Unverträglichkeit, eine allergische Reaktion oder Veränderungen der Schleimhäute hinweisen.

Dystone Atemstörungen

Bildnachweis: Inhalation.de

Atmen kann auch für Dystoniebetroffene schwerer sein, als ein gesunder Mensch denkt!

Dystonie bedingt rhythmisches oder myoklones Krampfen von Muskulatur, die unmittelbar oder mittelbar an der Atmung beteiligt ist, kann dazu führen, dass wieder Willen unregelmäßig bzw. ruckartig ein- und/oder ausgeatmet wird.

Schluckauf ist eine weitere mögliche Folge.

Personen, die von einer generalisierten

oder axialen Dystonie betroffen sind,

kennen dies durchaus ...

Bildnachweis: Inhalation.de

"Einseitige Atemstörungen"

Die Atmung kann mitunter tatsächlich nur einseitig Dystonie bedingt beeinträchtigt sein, obgleich es sich so anfühlt, als sei sie in Gänze betroffen. Dieses Phänomen kommt bei Hemidystonien vor, oder Personen, die eine Tiefe Hirnstimulation habe, die einseitig atmungsungünstig eingestellt ist.

Dystone Störungen der oberen Atemwege


  • Die Zunge bzw. der Zungengrund verlegt ganz oder teilweise den Rachen, in dem sie dystone auf eine Weise verkrampft ist, die das Einatmen erschwert oder gänzlich behindert, was insbesondere beim Einatmen hinderlich ist.


  • Das weiche Gaumensegel verlegt gänzlich oder zeitweilig den Rachen, in dem es dystoniebedingt mangel(an)gespannt ist, was eine Trennung von Nasen- und Mundatmung erschwert und insbesondere beim Ausatmen hinderlich ist.


  • Die Kehlkopfmuskulatur ist auf eine Weise dyston fehlangespannt oder schlimmstenfalls in Gänze verkrampft, so dass zu wenig oder keine Atemluft hinein- oder hinaus gelangen kann.


Dystone Störungen der unteren Atemwege


  • Die Atemhilfsmuskulatur, auch Zwischenrippenmuskeln genannt, ist teilweise oder in ganze Dystonie bedingt fehlangespannt, so dass sie die Atmung nicht oder nur unzureichend zu unterstützen vermag.


  • Das Zwergfell ist teilweise oder in ganze Dystonie bedingt fehlangespannt, so dass sie die Atmung nicht oder nur unzureichend zu unterstützen vermag.


Je nach Form und Art einer Dystonie können ein oder mehrere Bereiche der oberen und/oder unteren Atemwege die Atmung stören.


Eine Atemtherapie, als Teil der Logopädie oder Physiotherapie, umfasst Übungen und Techniken, welche die Atmung erleichtern kann.


Einfluss auf eine Atemstörungen vermögen insbesondere die Körper -bzw. Kopfhaltung, die Lufttemperatur, Medikamente sowie bestimmte Einstellungen einer Tiefen Hirnstimulation zu nehmen.


Atemstörungen machen sich durch pfeifende Atemgeräusche beim Ein- und/oder Ausatmen sowie Luft- bzw. Atemnot bemerkbar. Solltest Du von derartigen Symptomen betroffen sein, gilt es die möglichen Ursachen schnellstmöglich fachärztlich abzuklären. Dies nicht nur, weil Atemnot unangenehm ist. Vielmehr kann sie zu Sauerstoffmangel führen, was müde macht. Atemaussetzer wären eine noch schlimmere Folge.

Dystonie, Botoxinjektionen und Atemstörungen

Wenn "Wurstgift" den Atem

zu verschlagen droht


Zahlreiche Dystoniebetroffene rücken gewissen dystonen Symptome vermittels der Botolinumtoxin-Injektionstherapie zu Leibe. Diese Therapie ist grundsätzlich hochwirksam, vermag jedoch vereinzelt auch Atemstörungen zu bewirken, dies vor allem, wenn in die Hals- oder Nackenmuskulatur, im Mund oder im Bereich des Kehlkopfes gespritzt wird.


Botoxinduzierte Atemstörungen können zum einen als Nebenwirkung im Sinne einer "allergischen Reaktion" auf ein Präparat auftreten. Zum anderen, weil Injektionen in Muskeln, die unmittelbar an der Atmung beteiligt sind, diese teilweise oder in Gänze für eine Weile außer Gefecht zu setzen vermögen. Schließlich können auch Spritzen in jene Bereiche, die unmittelbar neben atmungsrelevanter Muskulatur liegen, nachteilig für die Atmung sein.


Wie auch immer: Treten im Zusammenhang mit einer Botoxtherapie Atemstörungen in welcher Form auch immer auf, ist unverzüglich der behandelnde Arzt bzw. die behandelnde Ärztin zu kontaktieren!

Dystonie, Tiefe Hirnstimulation und Atemstörungen

!!! WICHTIG !!!

Da neue Programmeinstellungen bei

THS-versorgten Dystoniebetroffenen mitunter mehrere Tage brauchen, bis sie ihre volle Wirkung entfalten, können Atemstörungen durchaus auch erst Tage nach einer Programmumstellung auftreten.

Wenn "Technik" die Atmung

nicht unbedingt begeistert ...


Einige Dystoniebetroffene rücken ihren dystonen Symptome mit einer Tiefen Hirnstimulation auf den Pelz. Diese Therapie ist grundsätzlich hochwirksam, vermag jedoch vereinzelt auch Atemstörungen zu bewirken.


THS-induzierte Atemstörungen können zum einen die Folge von Programmiereinstellungen sein, die jene Muskulatur, die unmittelbar an der Atmung beteiligt ist, zu stark an- oder dysfunktional entspannt. Zum anderen können bestimmte Programmiereinstellungen jene Muskulatur ungünstig an- oder entspannen, die unmittelbar neben der Atemmuskulatur liegt. Auch das vermag sich in Einzelfällen negativ auf das Atmen auszuwirken.


Wie auch immer: Treten im Zusammenhang mit dem Programmieren einer Tiefen Hirnstimulation Atemstörungen in welcher Form auch immer auf, ist unverzüglich jene Person zu kontaktieren, die für die Programmeinstellung verantwortlich ist, damit schnellstmöglich eine Programmieranpassung stattfinden kann.

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