Dystonie Auslöser

Hier erfährst Du, was eine anhaltende Dystonie bzw. dystone Bewegungsstörungen auslösen kann
#Gendefekt #monogenetisch #polygenetisch #First Hit #Second Hit #Hirnschaden #Hirnfehlbildung #Hirnschädigung #Medikamente #Vergiftung #Verletzungen #Infektionen #Neurologische Erkrankungen #Autoimmunerkrankungen #Überbeanspruchung #Drogenmissbrauch #Psychische Störung #Psychische Erkrankung
Dystone Bewegungsstörungen infolge einer Autoimmunerkrankung

#Autoimmunerkrankung zumeist ungeklärte Fehlfunktion des Immunsystems, bei welcher der menschliche Körper sein eigenes Gewebe angreift.

#Streptokokken Bakterien, die zumeist harmlos im Körper leben, jedoch bei Überwucherung schwere Erkrankungen auszulösen vermögen.
Wenn der Körper sich gegen sich
selbst richtet und dadurch dystone
Bewegungsstörungen entstehen
Dystone Bewegungsstörungen können auch infolge von #Autoimmunerkrankungen entstehen, nämlich wenn das Immunsystem gesunde, körpereigene Nervenzellen im Gehirn, Rückenmark oder andernorts als fremd erkennt und angreift, anstatt Krankheitserreger zu bekämpfen. Auslöser sind meist ein komplexes Zusammenspiel von genetischer Veranlagung, Umweltfaktoren, wie Infektionen, Schadstoffen und Lebensstil (Stress, Rauchen, Ernährung), die eine fehlgeleitete Immunantwort hervorrufen bzw. eine Autoimmunerkrankung auslösen.
Folgende Autoimmunerkrankungen sind bekannt dafür, dass sie u.a. auch dystone Bewegungsstörungen zur Folge haben können:
- Eine Dystonie auslösend kann der Systematische Lupus Erythematodes (SLP) sein, der faziobrachialen dystonen Anfälle (FBDS) führen kann. Bei ihnen handelt es sich um sehr kurze, einseitige Verkrampfungen von Gesicht und Arm, die unzählige Male täglich auftreten.
- Eine limbiische Enzephalitis kann ebenfalls zu fasziobrachialen dystonen Anfälle führen und sind nicht selten auch ein frühzeitiges und nahezu sicheres Zeichen für eine LGI1-Antikörper-assoziierten Autoimmunenzephalitis, die oft Wochen vor einer limbischen Enzephalitis auftritt.
- Auch die mit einer Streptokokkeninfektion einhergehende Autoimmunerkrankung PANDAS (Pediatric Autoimmune Neuropsychiatric Disorders Associated with Streptococcal Infections) kann bei Kindern, Jugendlichen und Jungerwachsenen zum einen neuropsychiatrische Symptome sowie zum anderen dystone Bewegungsstörungen auslösen.
Zur Behandlung der vorgenannten Erkrankungen stehen mittlerweile gut wirkende Immuntherapien zur Verfügung, die häufig auch dystone Symptome zurückzudrängen vermögen. Eine Heilung ist jedoch nach heutigen Stand der Medizin noch nicht möglich.
Erblich bedingte Dystonien

Kurzum
„first hit“ (genetische Veranlagung)
plus
„second hit“ (Verletzung des peripheren Nervensystems oder Rückenmarks
gleich
dystone Bewegungsstörung
#Komplexes Regionales Schmerzsyndrom (CRPS),
auch Morbus Sudeck oder Algodystrophie genannt, ist eine chronische Schmerzerkrankung, die auch eine dystone Bewegungsstörung auszulösen vermag. Sie kann nach Verletzungen oder Operationen an Armen, Händen sowie Beinen oder Füßen entsteht und ist durch übersteigerte, anhaltende Schmerzen, Schwellungen, Rötungen, Verschmächtigung und Bewegungseinschränkungen gekennzeichnet.

Genetische Dystonien als Ergebnis eines
„first“ und „second hits“, hier Verletzung
peripherer Nerven oder des Rückenmarks
Dystonien können genetisch veranlagt sein. Es gibt, einfach erklärt monogenetische und anderweitig genetisch veranlagte Dystonien.
Bei monogenetischen Dystonien, liegt die eine dystone Bewegungsstörung auslösende Veränderung auf einem bestimmten Gen. Diese Dystonien werden mit DYT und einer Ziffer gekennzeichnet (DYT 1, DYT 2 usw.).
Bei anderweitig genetischen Dystonien diskutieren Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler – allen voran Harder-Rauschenberger und Ip (Universität zu Würzburg) – dass es eines zweiten Auslösers bedarf, damit eine anderweitig genetisch veranlagte Dystonie entsteht. Hier vermögen auch Verletzungen von peripheren Nerven oder des Rückenmarks solche Zweitauslöser zu sein.
Entsprechende Schädigungen, etwa nach Quetschung, Verstauchung, Zerrung, Rissen oder auch Infarkten, Amputationen etc., können nicht nur das betroffene Gewebe verändern, sondern wohl auch die Art und Weise, wie Gehirn, Rückenmark und peripheres Nervensystem miteinander kommunizieren. Dabei spielt, was erstaunen mag, auch das Immunsystem der Betroffenen eine Rolle. Es greift mitunter die Nerven im Verletzungsgebiet an, weshalb dort Entzündungen auftreten. Ferner kommt es zu Umbauprozessen Nervensystem, die der Körper vornimmt, um die Verletzungsfolgen auszugleichen (vgl. hierzu auch #Komplexes regionales Schmerzsyndrom (CPRS) bzw. Morbus Sudeck oder Algodystrophie).
Manche der vorgenannten Veränderungen können jedoch dazu führen, dass sich Bewegungsabläufe dauerhaft verändern oder gar eine Dystonie ausgelöst oder verschlimmert wird.
Mögliche Auslöser dystoner Bewegungsstörungen

Die vielfältigen Auslösemöglichkeiten bedingt u.a. die Schwere einer gesicherten Diagnose.

Viele Ursachen möglich
Genauso wenig, wie es "die" Dystonie gibt, vielmehr zahlreiche dystone Bewegungsstörungen, so gibt es auch nicht "den" Auslöser, sondern zahlreiche Möglichkeiten, die eine anhaltende, also chronische Dystonie auszulösen vermögen.
Bekannte bzw. herkömmliche "Dystonieauslöser" lassen sich wie folgt gliedern:
- Gendefekte
- monogenetisch
- komplexgenetisch
- Hirndefekte
- Hirnfehlbildung
- Hirnschädigung
- Erkrankungen
- Neurologische Erkrankungen
- Infektionserkrankung
- Autoimmunerkrankung
- Krebserkrankungen
- Medikamente
- Drogenkonsum
- Verletzungen aller Art
- Bagatellverletzungen, wie Zerrung, Verstauchung und Schnitte
- Bänder- und Sehnenrisse
- Knochenbrüche
- Quetschungen
- etc.
- Überbeanspruchung
- Vergiftungen
Hinzu kommen bestimmte psychische Störungen und Erkrankungen unterschiedlicher Art.
Wie auch immer: Je nach Ursache einer dystonen Bewegungsstörung, lässt sich diese bildgebend nachweisen, oder eben auch nicht.
Dystonie nach Imap-Injektion

Oder: Später ist "man" immer schlauer!
Imap ist ein
Neuroleptikum, dass in den
90er und 2000er Jahren zahlreichen Personen mit "seelischen Befindlichkeitsstörungen"mauch hausärztlich injiziert, also gespritzt worden ist.
Heute weiß man, dass diese IMAP-Injektionen chronische Dystonien ausgelöst haben bzw. auszulösen vermögen, sogenannte "Tardive Dystonien" (durch bestimmte Medikamente hervorgerufene), chronische Bewegungsstörungen, die Betroffene sodann ein Leben lang beeinträchtigend begleiten.
Und, die Folge? Das Medikament IMAP darf heute nur von Neurologinnen und Neurologen sowie Psychiaterinnen und Psychiatern, nach einschlägiger Risikoabwägung, mit Blick auf eben diese nicht seltene und sodann lebenslang beeinträchtigende Nebenwirkung, streng kontrolliert verabreicht werden.
Genetisch bedingte Dystonien
Nicht jede/r der bzw. die ein oder mehrere Dystoniegene in sich trägt, bildet auch zwingend
eine Dystonie bzw. dystone Symptome aus.
Bei Verdacht einer "dystoniegenetischen" Bewegungsstörung bedarf es besonderer bildgebender Verfahren, um diese nachweisen zu können, da das Gehirn in Gänze wie ein gesundes Gehirn aussieht. Die Fehlfunktion liegt innerhalb bestimmter Nervenzellen und ist ist deshalb grundsätzlich sozusagen unsichtbar.
Dystonien aufgrund
genetischer Veränderungen
Der Mensch verfügt über rund 30.000 Gene. Hierbei handelt es sich um "mikrobiologische Bausteine" in Form von erbinformative Funktionseinheiten für den "Aufbau und Betrieb" des menschlichen Körpers.
Genauso, wie es Gene gibt, welche Größe, Augen- und Haar- oder Hautfarbe bedingen, so gibt es Erbinformationen, die für die Motorik, also die vom Gehirn gesteuerten Bewegungen, bedeutsam sind.
Gene können fehlerhaft vererbt werden oder spontan mutieren, will heißen, sich infolge bestimmter Bedingungen verändern.
Im Zusammenhang mit Dystonien bzw. dystonen Bewegungsstörungen hat die Humangenetik mittlerweile eine Reihe sogenannter "Dystonie-Gene" identifizieren können. Unterschieden wird in der Folge zwischen monogenetisch und komplexgenetisch verursachten Dystonien.
Bei monogenetischen Dystonien ist genau ein Gen verändert, was zu dystonen Bewegungsstörungen führt. Aktuell sind rund 25 monogestische Dystonien bekannt, die humangenetisch mit der Abkürzung "DYT + Ziffer" (1-25) gekennzeichnet werden. Dank des humangenetisch-technischen Fortschritts werde jährlich weitere Varianten entdeckt.
Bei
komplexgenetischen Dystonien wird davon ausgegangen, dass bestimmte genetische Voraussetzungen gepaart mit "bestimmten anderen Bedingungen" dystone Bewegungsstörungen auszulösen vermögen. Als "bestimmte Bedingungen" kommen besondere Medikamente, Drogen, körperlicher und seelischer Extremstress, extreme motorische Überbeanspruchung und Infekte sowie Vergiftungen in Frage.
Dystonie bzw. dystone Bewegungsstörungen, die mono- oder komplexgenetischen Ursprungs mit Bezug zu einem Dystonie-Gen sind, lassen sich mit einfachen bildgebenden Mitteln nicht darstellen. Oder anders formuliert: Das an bestimmten Stellen von einer entsprechenden Genveränderung betroffene Gehirn sieht so aus wie ein gesundes Gehirn.
Dystonie infolge von Hirnfehlbildung und Hirnschaden

Bei Hirnfehlbildung handelt es sich um angeborene organische Andersartigkeiten des Gehirns infolge einer vererbten oder spontanen Genmutation, Infektion, Vergiftung (Alkohol, Drogen, Pestizide etc.), oder Medikamenteneinnahmen während der Schwangerschaft
Hirnschaden oder Hirnschädigung ist ein Sammelbegriff für verschiedene Funktionsstörungen des Gehirns. Einerseits werden Hirnschäden danach beurteilt, ob das gesamte Gehirn oder nur bestimmte Regionen betroffen sind.
Betrifft die Hirnfehlbildung oder der Hirnschaden das Kleinhirn, die Basalganglien und oder den bestimmte Teile des Motorkortex können dystone Bewegungsstörungen die Folge sein.
Work in progress ...


