Dystonie und Psychopharmaka

Hier erfährst Du in aller Kürze zu Dystonien, die durch Psychopharmaka ausgelöst wurden
#Psychopharmaka #Antipsychotika #Neuroleptika #Dyskinesie #Frühdyskinisie #Spätdyskiniesie #tardive Dyskinesie #tardive Dystonie
Dystonie und Psychopharmaka

#Dyskinesien hier Störung normaler bzw. altersgemäß, gesunder Bewegungsabläufe.
#Neurotransmitter hier chemische Botenstoffe, die u.a. chemische Signale im Gehirn zwischen den Nervenzellen übertragen.
#Tardive Dyskinesie ein anderer Begriff für Spätdyskinesie(n); mitunter, je nach Symptomen, auch als tardive Dystonien bezeichnet.

Wenn Medikamente
auf die Nerven schlagen
Psychopharmaka, insbesondere Antipsychotika (auch Neuroleptika genannt), werden vorwiegend zur Behandlung psychotischer Symptome, z.B. von Wahnvorstellungen und Halluzinationen, insbesondere bei Schizophrenie und anderen psychischen Erkrankungen, ärztlicherseits verordnet.
Eine wesentliche Nebenwirkung gerade von Antipsychotika ist, dass diese neurologische Bewegungsstörungen auszulösen vermögen.
Zu diesen zählen insbesondere die unwillkürliche Bewegungen (#Dyskinesien). Dystone Bewegungsstörungen fallen darunter.
Die Bewegungsstörungen ergeben sich daraus, dass Psychopharmaka das Gleichgewicht der Botenstoffe im Gehirn (#Neurotransmitter) auch im Bewegungszentrum des Gehirns, also den Basalganglien stören.
Unterschieden wird grundsätzlich zwischen Früh- und Spätdyskinesien. Erstere setzen gleich zu Beginn der Einnahme ein. Zweitere treten erst nach längeren Einnahmen auf.
Gängige dystone Symptome nach der Einnahme von von Psychopharmaka, insbesondere Antipsychotika sind die Folgenden:
- Krampfartiges Anspannen von Muskeln im Bereich von Hals, Nacken, Augen, Mund, Gesicht und Rumpf.
- Unwillkürliches und fortgesetztes Zucken bestimmter Muskeln mit und ohne Auswirkung auf Bewegung.
- Fortgesetztes Grimmassieren und unkontrollierbare Zungenbewegungen, auch Schmatzen.
Antipsychotisch ausgelöste dystone Symptome gilt es rasch professionell zu begegnen. Gemeinsam mit dem verschreibenden Arzt bzw. der Ärztin sollten so schnell wie möglich andere Medikamente (mit anderen Wirkstoffen) erprobt werden. Dies insbesondere, weil sich durch Psychopharmaka ausgelöste dystone Bewegungsstörungen leicht verselbständigen, weshalb sie wiederum nur schwer bzw. sehr aufwändig oder schlimmstenfalls gar nicht behandelbar sind.