Dystonie und Ohrenbeschwerden

Dystonie und Ohren

Zahlreiche Dystoniebetroffene berichten von zeitweiligen oder dauerhaften Ohrgeräuschen oder auch Ohrenschmerzen, ohne das Ärztinnen einen Hörsturz oder eine Infektion feststellen können. Bei einigen kommen gar Hörbeeinträchtigungen hinzu.


Besonders betroffenen scheinen jene zu sein, die eine zervikale, oromandibuäre oder generalisierte Dystonie plagt; will heißen jene, bei denen die Schulter-, Nacken-, Hals-, Schlund-, Kiefer-, Kau- und Gesichts- und Kopfmuskultur betroffenen sind.

Dystonie und Hörvermögen

Ärztinnen und Ärzte sowie Patientinnen und Patienten unbedingt aufgehorcht!

Der "Steigbügelmuskel" ist der kleinste Muskel

im menschlichen Körper!

"Das habe ich so noch nicht gehört!" oder

"Das wusste ich nicht!"; jetzt aber!


Unsere Ohren sind jene Organe unseres Körpers, mit denen wir Schall aufnehmen, also Töne, Klänge und Geräusche. Dabei werden Schallwellen von der Ohrmuschel aufgefangen, gelangen über den Gehörgang zum Trommelfell und über die drei Gehörknöchelchen zum Innenohr.


Muskulatur, was von zahlreichen Medizinerinnen und Medizinern sowie Betroffenen gleichermaßen häufig vergessen wird, sind unweigerlich mit von der Partie. Sowohl im Ohr selbst, als auch außen herum!


Im Ohr gibt es zwei Hauptgruppen von Muskeln, die sogenannten Mittelohrmuskeln.


  • Zum einen die Steigbügelmuskel (Musculus stapedius). Seine Aufgabe ist es, den Steigbügel - wenn es zu laut ist - vom Innenohr wegzuziehen, um die Übertragung des Schalls zu dämpfen.


  • Zum anderen den Trommelfellspanner (Tensor tympani), welcher über den Zug am sogenannten Hammergriff eben dieses Häutchen spannt, um das Innenohr zu schützen.


Kurzum: Im Ohr befindet sich jene Muskulatur, nämlich Bewegung- und Haltemuskulatur, die gleichsam von Dystonie betroffen sein kann.


Ohrgeräusche kommen bei Dystoniebetroffenen gleichsam häufig vor, wie Ohrenschmerzen, ohne dass ein Arzt bzw. eine Ärztin etwa einen Tinnitus oder eine Infektion dafür ausmachen könnte. Schlimmer noch, nicht wenige Medizinerinnen und Mediziner behaupten gar, dass Ohren- oder Hörprobleme niemals etwas mit Dystonie zu tun haben können. Weit gefehlt!


Sowohl der Steigbügelmuskel als auch Trommelfellspanner vermögen dystoniebedingt zu zittern, zucken und zu krampfen und auf diese Weise untypische Geräusche oder Schmerzen zu verursachen. Entsprechende muskuläre Ereignisse um das Ohr herum können ebenfalls ausschlaggebend sein oder Beschwerden mitunter verstärken.


Schließlich können dystone Beschwerden in der Hals-, Nacken- oder Kau- bzw. Kiefer- und Schlundmuskulatur bzw. dort hingespritztes Botolinumtoxin zu einem Ungleichgewicht der Muskeln im und um ein Ohr herum führen. Zeitweilige oder auch dauerhafte Ohrgeräusche und Ohrenscherzen vermögen durchaus eine Folge zu sein.